Die Ernährung nach einem Magenbruch spielt eine entscheidende Rolle für die Heilung und das allgemeine Wohlbefinden. Leicht verdauliche, fettarme und ballaststoffreiche Mahlzeiten fördern die Regeneration und beugen Komplikationen wie Völlegefühl oder Verdauungsproblemen vor.
Kleine, häufige Mahlzeiten sind empfehlenswert, da sie den Magen entlasten und die Nährstoffaufnahme verbessern. Scharfe, stark gewürzte oder sehr saure Speisen sollten vermieden werden, um die Schleimhäute nicht zusätzlich zu reizen.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, sollte jedoch in kleinen Mengen und nicht gleichzeitig mit den Mahlzeiten erfolgen. So wird ein unangenehmes Druckgefühl im Bauchraum verhindert und die Verdauung unterstützt.
Langfristig ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß empfehlenswert. Individuelle Anpassungen sollten in Absprache mit einem Ernährungsberater oder behandelnden Arzt erfolgen.
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Wie sieht der Ernährungsplan direkt nach der Magenbruch-OP aus?
Die ersten drei bis vier Wochen nach der Operation sind entscheidend. Ziel ist es, die operierte Stelle möglichst wenig zu belasten und die Heilung zu fördern. Ihr Speiseplan wird sich in dieser Zeit schrittweise verändern – immer abhängig von Ihrem Befinden und den Empfehlungen des Arztes.
Phase 1: Wie starten Sie mit klaren Flüssigkeiten?
In den ersten 1–2 Tagen, meist noch im Krankenhaus, wird Ihr Schluckakt kontrolliert. Ist alles in Ordnung, beginnen Sie mit klaren Flüssigkeiten. Ziel ist die Vermeidung von Dehydrierung und eine sehr schonende Kalorienaufnahme. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist jetzt wichtiger als Kalorien.
Empfohlen werden:
- Wasser
- Fettfreie, klare Brühe (keine Knochenbrühe!)
- Koffeinfreie, milde Kräutertees (z. B. Kamillentee)
- Gefilterte, nicht saure Fruchtsäfte (z. B. Apfelsaft, gut verdünnt)
Kohlensäurehaltige Getränke (Cola, Limonade, Sprudelwasser usw.) sind tabu, da sie Blähungen verursachen und Druck auf die OP-Stelle ausüben können.
Phase 2: Wann und wie folgt die vollständige Flüssigkost?
Nach einigen Tagen und mit ärztlichem „Go“ folgt die sogenannte vollständige Flüssigkost – nährstoffreicher, aber weiterhin sehr leicht verdaulich.
Empfohlen werden:
- Klar pürierte, stückchenfreie Gemüse- oder Hühnerbrühen (ohne Sahne!)
- Milch (laktosefrei oder fettarm bei Laktoseintoleranz)
- Naturjoghurt, fein passiert, ohne Früchte
- Kefir, ungesüßt
- Nährstoffreiche Trinknahrung (nur nach ärztlicher Empfehlung)
- Leicht gesüßter, klarer Kompottsaft (ohne Fruchtstücke)
Kohlensäure und Koffein bleiben weiterhin tabu. Alles sollte lauwarm oder zimmerwarm sein – nicht heiß und nicht eiskalt.
Phase 3: Wann können Sie auf weiche, pürierte Kost umsteigen?
Nach etwa 1–3 Wochen (je nach Ihrem Tempo und ärztlichem Rat) folgt der vorsichtige Übergang zu weicher, pürierter Kost, die kaum gekaut werden muss. Sie schont die Heilungsregion und versorgt Sie besser mit Nährstoffen.
Geeignet sind:
- Pürierter Kartoffelbrei
- Reisbrei, Haferbrei
- Pürierte, gekochte Möhren, Zucchini etc.
- Weiche Früchte wie Bananen oder feines Apfel-/Birnenmus
- Weichgekochtes, fein zerkleinertes oder verrührtes Ei
- Magerquark oder Hüttenkäse
- Sehr fein zerkleinerter, fettarmer Thunfisch
- Kräftige, stückchenfreie Suppen
Rohe Gemüse, harte oder faserreiche Obstsorten, Trockenfleisch, frisches Brot, Nüsse, scharfe Gewürze, fettige und grobe Speisen sollten gemieden werden.
Wie gelingt die Rückkehr zu fester Kost?
Nach ca. 4–6 Wochen (und mit ärztlicher Zustimmung) können Sie behutsam feste Kost einführen. Testen Sie jedes neue Lebensmittel einzeln und in kleinen Portionen, um Unverträglichkeiten schnell zu erkennen.
Bevorzugen Sie:
- Sehr weich gegartes Fleisch (ohne Haut), z. B. Hähnchen, Pute, gedünsteter Fisch
- Gut gekochtes Gemüse (z. B. gedünstet, gekocht oder im Ofen gegart)
- Nicht-säurehaltige Früchte (Banane, geschälte Äpfel/Birnen)
- Getoastetes oder leicht angetrocknetes Vollkornbrot
- Gut gegarter Reis, kleine Portionen Nudeln
Meiden Sie anfangs zähes Fleisch, rohes Gemüse, stark blähende, ballaststoffreiche oder grobe Speisen.
Warum sind Portionen und Mahlzeitenfrequenz nach der Magen-OP so wichtig?
Vermeiden Sie große Mahlzeiten! Setzen Sie lieber auf 5–6 kleine, regelmäßige Mahlzeiten am Tag. So vermeiden Sie eine Überdehnung des Magens und minimieren den Rückfluss (Reflux) – ein wichtiger Erfolgsfaktor für Ihre langfristige Lebensqualität.
Welche Ernährungsprinzipien gelten langfristig nach Magenbruch-OP?
Auch nach der Heilungsphase sind dauerhaft gesunde Essgewohnheiten wichtig, um Rückfälle und Reflux zu vermeiden.
Empfohlene Lebensmittelgruppen:
- Mageres Protein: Hautloses Geflügel, Fisch, Ei, fettarmer Joghurt/Käse, Tofu, gut gekochte Linsen
- Ballaststoffe & Vollkorn (bei guter Verträglichkeit): Haferflocken, Naturreis, Quinoa, Vollkornbrot, Bulgur, Wurzelgemüse, grüne Blattgemüse
- Nicht-säurehaltiges Obst und Gemüse: Banane, Melone, Apfel, Birne, Pfirsich, Karotte, Zucchini, Brokkoli (weich gekocht), grüne Bohnen, Spinat
- Probiotische Lebensmittel: Naturjoghurt, Kefir, selbstgemachtes, mildes Sauergemüse
- Gesunde Fette in Maßen: Olivenöl, Avocadoöl
Einschränken oder vermeiden:
- Fettreiches Fleisch, Wurst, Salami
- Vollfette Milchprodukte, Sahne, Butter
- Mayonnaise, Chips, Pommes, Blätterteig, Fettgebäck
- Tomaten und Tomatenprodukte
- Zitrusfrüchte und deren Säfte
- Essig, sehr salzige oder eingelegte Produkte
- Scharfe Gewürze (Chili, Curry etc.)
- Kohlensäurehaltige Getränke, Energydrinks
- Kaffee, Schwarztee, Grüntee (Koffein!)
- Schokolade, Kakaoprodukte
- Alkoholische Getränke
- Minze und minzhaltige Produkte
- Rohe Zwiebeln und Knoblauch (je nach Verträglichkeit)
- Fertiggerichte, Fast Food
Da die individuellen Auslöser variieren, ist das Führen eines Ernährungstagebuchs sehr zu empfehlen.
Worauf sollten Sie bei Essgewohnheiten und Lebensstil achten?
Neben dem „Was“ zählt das „Wie“:
- Essen Sie langsam, kauen Sie gründlich, vermeiden Sie hastiges Schlucken und Luftschlucken.
- Letzte Mahlzeit mindestens 2–3 Stunden vor dem Schlafengehen, danach nicht mehr hinlegen oder bücken.
- Bei Übergewicht gezielt und langsam abnehmen – das entlastet den Bauch und senkt das Refluxrisiko.
- Bei nächtlichem Reflux das Kopfende des Bettes um 15–20 cm erhöhen (durch Unterlegen der Bettfüße, nicht nur durch zusätzliche Kissen).
- Rauchen ist strikt zu vermeiden, da es den Rückfluss fördert und die Heilung stört.
- Ausreichend trinken, aber nicht zu viel während der Mahlzeiten. Flüssigkeitszufuhr lieber auf die Zwischenzeiten verteilen.
- Eng anliegende Kleidung und Gürtel vermeiden.
Welche praktischen Alltagstipps helfen Ihnen?
- Setzen Sie auf gesunde Zubereitung (dämpfen, dünsten, backen, fettarme Grillgerichte).
- Führen Sie ein Ernährungstagebuch, um persönliche Auslöser zu identifizieren.
- Lesen Sie Zutatenlisten auf Fertigprodukten und meiden Sie Zusatzstoffe, zu viel Fett, Salz und Zucker.
- Kämpfen Sie gegen Verstopfung mit ausreichend Ballaststoffen, Flüssigkeit und (sofern ärztlich erlaubt) Bewegung.
Wann sollten Sie nach einer Magenbruch-OP zum Arzt gehen?
Bei folgenden Warnzeichen sollten Sie unbedingt Ihren Arzt kontaktieren:
- Plötzliche Schluckbeschwerden oder das Gefühl, dass Essen im Hals steckenbleibt
- Anhaltende, starke Bauch- oder Brustschmerzen nach den Mahlzeiten
- Wiederholtes oder unaufhaltsames Erbrechen, besonders bei Blut im Erbrochenen
- Unerwarteter, ungewollter Gewichtsverlust
- Schwarzer, teerartiger Stuhl oder sichtbares Blut im Stuhl
- Fieber, Schüttelfrost, Rötung, Schwellung oder Ausfluss an der OP-Stelle
- Refluxbeschwerden trotz konsequenter Diät und Lebensstiländerungen
- Atemnot oder Probleme beim Schlucken/Atmen während der Mahlzeiten

Op. Dr. Ahmet Bekin was born in Istanbul in 1983. He graduated from the Faculty of Medicine at Kocaeli University in 2006 and completed his specialty training in the Department of General Surgery at Istanbul University Çapa Faculty of Medicine in 2011. After his specialization, he worked in the fields of hernia surgery, reflux surgery, obesity surgery, advanced laparoscopic surgery, and robotic surgery. In addition, he received training in endocrine surgery, oncological surgery, and minimally invasive surgery. He is currently accepting patients from Turkey as well as from countries such as Germany and France at his private clinic located in Istanbul.
