Die offene Leistenbruchoperation erfolgt über einen Hautschnitt in der Leistengegend, während die geschlossene Methode laparoskopisch mit kleinen Schnitten durchgeführt wird. Beide Verfahren haben spezifische Vor- und Nachteile.
Offene Operationen sind bewährt, technisch einfacher und auch bei sehr großen Brüchen anwendbar. Sie erfordern jedoch längere Heilungszeiten und verursachen häufiger Wundschmerzen.
Geschlossene Operationen sind schonender, führen zu weniger Schmerzen und einer schnelleren Rückkehr in den Alltag. Sie erfordern jedoch eine Vollnarkose und sind technisch anspruchsvoller.
Die Wahl des Verfahrens hängt von Bruchgröße, Patientenzustand und chirurgischer Erfahrung ab. Eine individuelle ärztliche Beratung ist entscheidend für das optimale Ergebnis.
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Was ist die offene Leistenbruchoperation und wie wird sie durchgeführt?
Die offene Leistenbruchoperation, auch als offene Herniorrhaphie bezeichnet, ist eine traditionelle Operationsmethode zur Versorgung von Leistenbrüchen. Sie wird über einen großen Schnitt durchgeführt, der der Chirurgin oder dem Chirurgen eine direkte Sicht auf den Bruch ermöglicht. Obwohl der Eingriff häufig in Vollnarkose erfolgt, kann er auch unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden, was für einige Patientinnen und Patienten von Vorteil ist. Die Chirurgin oder der Chirurg lokalisiert den Bruchsack, bringt ihn in die Bauchhöhle zurück und verstärkt anschließend die Bauchwand, um ein erneutes Auftreten zu verhindern. Der Eingriff umfasst mehrere Schritte:
- Ein großer Schnitt wird in der Leistenregion gesetzt
- Der Bruchsack wird freigelegt
- Vorwölbende Gewebe werden in die Bauchhöhle zurückgeschoben
- Der Bruchsack wird entfernt oder abgebunden
- Die Bauchwand wird verstärkt
- Der Hautschnitt wird verschlossen
Eine der am häufigsten verwendeten Techniken bei der offenen Leistenbruchoperation ist das Verfahren nach Lichtenstein. Dabei wird ein synthetisches Netz über der Bruchstelle platziert. Das Netz ermöglicht eine spannungsfreie Reparatur und stabilisiert den geschwächten Bereich der Bauchwand mit dem Ziel einer schnelleren Heilung und einer geringeren Rückfallquote. Durch die Verminderung der Muskelspannung erhöht diese Technik zudem den Komfort der Patientin oder des Patienten nach der Operation. Offene Eingriffe werden in der Regel bei komplexeren oder größeren Hernien bevorzugt und erfordern einen breiteren Schnitt als die laparoskopische Methode, sind jedoch häufig kostengünstiger.
Wie unterscheidet sich die laparoskopische Leistenbruchoperation von der offenen Operation?
Die laparoskopische Leistenbruchoperation wird mit einem weniger invasiven Verfahren durchgeführt als die offene Operation. Mehrere kleine Schnitte werden in der Bauchwand gesetzt, durch die spezielle chirurgische Instrumente und eine Kamera eingeführt werden. Die Kamera, ein sogenanntes Laparoskop, vergrößert das innere Operationsfeld, sodass die Chirurgin oder der Chirurg den Bruch präzise versorgen kann. Kohlendioxidgas wird in die Bauchhöhle geleitet, um mehr Arbeitsraum zu schaffen, sodass das Bruchgewebe deutlich sichtbar wird und der Eingriff sicher durchgeführt werden kann.
Die Vorteile der laparoskopischen Operation umfassen:
- Kleinere Hautschnitte
- Geringere postoperative Schmerzen
- Kürzere Erholungszeit
- Niedrigeres Infektionsrisiko
- Unauffälligere Narben
Im Gegensatz dazu erfolgt die offene Operation über einen großen Schnitt, der der Operationsleiterin oder dem Operationsleiter eine direkte Sicht und Reparatur des Bruchs ermöglicht. Diese Methode kann für große oder komplexe Hernien bevorzugt werden, doch dauert die Genesung oft länger, und die Rückkehr in den Alltag kann im Vergleich zur laparoskopischen Technik verzögert sein.
Da die laparoskopische Operation technisch anspruchsvoller ist, erfordert sie eine spezielle Ausbildung und Erfahrung des Operationsteams. Zudem ist dieses Verfahren meist teurer als die offene Operation und benötigt spezielle Ausrüstung. Obwohl die Genesung nach der laparoskopischen Versorgung rascher verläuft, kann die erforderliche Vollnarkose das Verfahren für manche Patientinnen und Patienten ungeeignet machen.
Welche Technik führt zu einer schnelleren Genesung: offene Operation oder Laparoskopie?
Die laparoskopische Operation bietet in der Regel eine schnellere Genesung als die offene Operation, da sie ein minimalinvasives Verfahren mit geringerem Trauma, kleineren Schnitten und weniger Schmerzen ist. Patientinnen und Patienten, die laparoskopisch versorgt wurden, können gewöhnlich früher in den normalen Alltag zurückkehren als jene nach einer offenen Operation.
Vorteile der laparoskopischen Operation:
- Kleinere Hautschnitte
- Geringere postoperative Schmerzen
- Weniger Gewebetrauma
- Schnelleres Wiedereinsetzen der Darmfunktion
- Kürzerer Krankenhausaufenthalt
- Geringerer Blutverlust
Dank dieser Vorteile treten in der Regel weniger postoperative Komplikationen auf, und die Genesung erfolgt zügiger. Ein geringeres Risiko für Wundinfektionen ist ein weiterer entscheidender Pluspunkt. Der Bedarf an Schmerzmitteln ist auf einen kürzeren Zeitraum begrenzt, und Patientinnen und Patienten können ihre täglichen Aktivitäten ungefähr eine Woche früher wieder aufnehmen als nach einer offenen Operation.
Trotz der raschen Genesung nach der laparoskopischen Operation können die notwendige Vollnarkose und die höheren Kosten für einige Patientinnen und Patienten Nachteile darstellen. Zudem kann bei größeren oder komplexeren Hernien eine offene Operation erforderlich sein. Die Vorteile der laparoskopischen Technik machen sie für Patientinnen und Patienten attraktiv, die eine schnelle Genesung anstreben, doch sind die ärztliche Beurteilung und der individuelle Gesundheitszustand entscheidend für die Wahl des optimalen Verfahrens.
Welche Risiken und Komplikationen bestehen bei beiden Operationsverfahren?
Die offene und die geschlossene (laparoskopische) Leistenbruchoperation unterscheiden sich in ihren Risiken und Komplikationen. Die laparoskopische Operation erfordert spezifische Techniken und Instrumente, einschließlich des Aufblasens der Bauchhöhle mit Kohlendioxidgas. Dies kann zu Komplikationen wie Organverletzungen oder Gefäßschäden führen. Treten intraoperative Komplikationen auf, kann die Operation in eine offene Methode umgewandelt werden. Umgekehrt verschafft die offene Operation einen direkten Zugang zum Operationsfeld, was möglicherweise weniger intraoperative Komplikationen bedeutet, jedoch eigene charakteristische Risiken birgt.
Intraoperative Risiken:
- Organverletzung
- Gefäßverletzung
- Gasembolie
- Unterhautemphysem
- Starke Blutung
Postoperative Komplikationen treten bei der laparoskopischen Operation im Allgemeinen seltener auf, da kleinere Schnitte das Infektionsrisiko und postoperative Schmerzen reduzieren. Patientinnen und Patienten genesen schneller, und der Krankenhausaufenthalt ist kürzer. Die offene Operation hingegen beinhaltet einen größeren Hautschnitt, der zu Wundkomplikationen, Infektionen und Narbenbrüchen führen kann.
Postoperative Komplikationen:
- Operationsstelleninfektion
- Narbenbruch
- Verzögerte Wundheilung
- Tiefe Venenthrombose
- Lungenembolie
Langfristig ist das Risiko eines Narbenbruchs nach einer laparoskopischen Operation geringer, während die offene Operation eine höhere Inzidenz für Hernien in der Narbe aufweist. Patientinnen und Patienten, die offen operiert wurden, können Jahre später Komplikationen entwickeln, die zusätzliche Interventionen erforderlich machen. Beide Verfahren müssen individuell bewertet werden.
Wie wählt man zwischen offener und laparoskopischer Leistenbruchoperation?
Die Entscheidung zwischen offener und laparoskopischer Leistenbruchoperation erfordert die Berücksichtigung mehrerer Faktoren. Die Größe und Lage der Hernie, der Allgemeinzustand der Patientin oder des Patienten und mögliche frühere Operationen sind ausschlaggebend. Schmerzen, Genesungsdauer, Kosten sowie die Erfahrung der Chirurgin oder des Chirurgen mit beiden Techniken beeinflussen ebenfalls die Wahl.
Größe und Lage der Hernie:
- Kleine Hernien
- Große Hernien
- Beidseitige Hernien (auf beiden Seiten)
Frühere Operationen:
- Vorangegangene Operationen im Bauchraum
- Wiederkehrende Hernien
Allgemeinzustand und Anästhesie:
- Örtliche Betäubung
- Regionalanästhesie
- Vollnarkose
Schmerzen und Genesungsdauer:
- Geringere postoperative Schmerzen
- Schnellere Genesung
- Häufigkeit chronischer Schmerzen
Kostenaspekte:
- Kostengünstigere offene Operation
- Teurere laparoskopische Operation
- Kürzere Arbeitsunfähigkeitszeit
Erfahrung der Chirurgin oder des Chirurgen:
- Operateurin oder Operateur mit Erfahrung in beiden Verfahren

Op. Dr. Ahmet Bekin was born in Istanbul in 1983. He graduated from the Faculty of Medicine at Kocaeli University in 2006 and completed his specialty training in the Department of General Surgery at Istanbul University Çapa Faculty of Medicine in 2011. After his specialization, he worked in the fields of hernia surgery, reflux surgery, obesity surgery, advanced laparoscopic surgery, and robotic surgery. In addition, he received training in endocrine surgery, oncological surgery, and minimally invasive surgery. He is currently accepting patients from Turkey as well as from countries such as Germany and France at his private clinic located in Istanbul.
